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Freifunk - WLAN in der Traglufthalle

Flüchtlinge, die zuweilen fern ab der Heimat und zum Teil von Verwandten und Freunden getrennt leben müssen, nutzen sehr intensiv die neuen Medien über Mobiltelefone um an Informationen aus der Heimat und von Freunden zu gelangen. Viele Menschen die hier leben sind nur sehr eingeschränkt in der Lage, sich einen bezahlbaren Mobilfunkvertrag zu leisten. Dies gilt für uns und noch viel mehr für die Mitmenschen, die bei uns Schutz vor Gewalt, Terror, Vertreibung und Existenzbedrohenden Umständen wie Not und Vertreibung suchen.

In enger Abstimmung mit und der Unterstützung durch vom Eigentümer Herrn Bertram von der Firma ATS-Tech GmbH hat das Team IT in den Monaten April/Mai 2016 in und an der Halle eine WLAN-Lösung auf Basis von Freifunk München aufgebaut. Den Zuschlag bei der Auswahl der möglichen WLAN-Lösungen für Freifunk hatten vor allem folgende Dinge wesentlich beeinflusst.

  1. Einfacher barrierefreier Zugang der Schutzsuchenden zum Internet über WLAN
    Beim Informationsaustausch mit anderen Helferkreisen und den Betreibern anderer Freifunkinstallation im Landkreis Ebersberg wurde neben der Notwendigkeit zur Kontaktpflege mit Verwandten und Freunden immer eins betont: „Der Zugang zum Internet muss ohne grosse Barrieren möglich sein.“ Viele der Schutzsuchenden kennen nur ihre Ladessprache; einigen sind sogar die unsere (arabischen) Zahlen und vor allem unsere (lateinischen) Buchstaben ein Buch mit sieben Siegeln. Das Lesen und verstehen von AGBs und Benutzerbestimmungen kann für diesen Personenkreis eine unüberbrückbare Hürde sein.

  2. Klar geregelte Verantwortlichkeiten im Bezug auf eine mögliche Störerhaftung
    Noch habe wir in Deutschland das Thema Störerhaftung, die im deutschen Recht. Zwar hat die grosse Koalition am 11.05.16 auf die Abschaffung der Störerhaftung für Betreiber offener WLANs geeinigt. Wann dieses Gesetz nach der Verabschiedung in Kraft tritt, ist noch völlig, genauso wie die inhaltliche Ausgestaltung. Eine genaue rechtliche Beurteilung in Sachen Freifunk ist auf den Seiten der Anwaltskanzlei-Feuerhake zu finden. Für uns im Helferkreis wie auch in der Freifunk-Community ist es daher sehr wichtig, dass weder der Anschlussinhaber des Internetzuganges, dem Helferkreis Pliening, dem Landratsamt Ebersberg als Betreiber der Traglufthalle noch dem Eigentümer der ATS-Tech GmbH im Bezug auf die Störerhaftung Nachteile erwachsen.

  3. Überschaubarer Aufwand auf Seiten des Helferkreises beim Betrieb des WLAN
    Die Unterstützer und Helfer im Helferkreis Pliening bringen sich allesamt ehrenamtlich in deren Freizeit ein. Vom Team IT im Helferkreis war es ein sehr wichtiges Anliegen, den administrativen Aufwand beim Betrieb des WLAN möglichst gering zu halten. Nicht nur die Aufwände in den eigenen Reihen sollten so gering wie nur möglich gehalten werden. Auch wurde darauf geachtet, dass dem Landratsamt Ebersberg als Betreiber oder den Damen und Herren der Security vor Ort, keinerlei Aufwände entstehen.

  4. Bürgernetz in Bürgerhand
    Freifunk versteht sich als ein Bürgernetz in Bürgerhand. Es gibt also keine übergeordnete Instanz, mit deren Einfluss oder technischem Knowhow eine inhaltliche Bewertung oder gar einer Zensur von Informationen, vornehmen könnte. Den Schutzsuchenden und auch allen anderen Nutzern stehen Inhalte gleichermassen zur Verfügung und können anonym genutzt werden.

Ein wesentlicher limitierender Faktor beim Aufbau und Betrieb eines ist naturgemäss der zur Verfügung stehende Budgetrahmen. Bei einer Freifunk-Installation für einen Nutzerkreis von bis zu 270 Nutzern, war dem Team IT sehr schnell klar, dass dies nicht wie bei einem Wartezimmer beim Arzt oder der Sitzecke beim Bäcker, mit nur einem kleinen Freifunk-Router für 15€ getan sein wird. In Gesprächen mit den anderen Aktiven der Community Freifunk Ebersberg kamen wir zu dem Ergebnis, dass nicht die Consumer-Geräte von TP-Link sondern WLAN-AccessPoints von Ubiquiti Networks zum Einsatz kommen sollen.

Als weitere Herausforderung galt die technische Anbindung der Traglufthalle an sich. Lange Zeit war zum einen unklar ob überhaupt und wenn ja wann ein Internetanschluss vor Ort in der Halle möglich sein wird. Auch war lange Zeit nicht ganz klar, wie genau die Zuständigkeiten Rund um die Halle, geregelt sein werden. Für die Anbindung der Traglufthalle haben wir uns daher entschieden, ein Richtfunkstrecke von und zur Traglufthalle zum Gänsbrunnenweg 6 aufzubauen.

Lfd-Nr. Menge Bezeichnung Kosten
1 1 Antennenmast für die Richtfunkantenne
(Ubiquiti NanoStation Loco M5 5GHz AirMax) an der Traglufthalle
33,90
2 1 Antennensockel für Mast an der Traglufthalle 69,99
3 2 Richtfunk-Antenne/Router Ubiquiti NanoStation Loco M5 5GHz AirMax 124,00
4 1 VPN-Hardware - Futro Offloader 25,00
5 1 DSL Router - ZyXEL Speedlink 6501 117,81
6 1 Client-Netz-Gateway - TP-Link TL-WR1043ND 53,08
7 6 AccessPoints - Ubiquiti Networks UniFi EnterpriseAP UAP Hotspot, Accespoint, Indoor 399,90
8 1 8-Port Switch für Client-Netz - TP-Link TL-SF1008D 19,85
9 1 Steckdosenleiste 19,85
10 1 Patchkabel, Kabelkbinder, Befestigungs-/Kleinteile 150,00
1.002,67
laufende Kosten für vDSL-Anschluss 50/10 59,44

Den prinzipiellen Netzaufbau zeigt nachfolgendes Schaubild.

Bild: Freifunk Netzplan der Traglufthalle in Pliening

Bei der aktuellen Konfiguration beläuft sich der Netzdurchsatz auf etwa 32.000 bps im Downstream und 8.250 bps im Upstream.

Bild: Beispiel eines Speedtests

Sobald die Nutzerzanzahl und die davon beanspruchte Netzbandbreite eingependelt hat, wird die pro Nutzer zulässige maximale Bandbreite neu definiert und zugewiesen. Ziel soll es sein, möglichst allen Nutzern in der Halle eine adäquate Nutzbandbreite zuzuweisen.

Die für den Aufbau des Freifunk-Netzes in der Traglufthalle errechnete WLAN-Adeckung zeigt folgendes Bild.

Bild: Freifunk network coverage


Photostrecke der Freifunk / WLAN Installation

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Die Bilder freundlicher Weise von Uli Reisch und Michael Nausch zur Verfügung gestellt.


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  • Zuletzt geändert: 16.05.2016 21:17
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